Ottheinrich-Philipp Medaille für Grundschullehrer Stefan Rittger

 

Ehreneintrag und Ottheinrich-Philipp Medaille: Für Stefan Ritter freuten sich Rektorin Ingrid Donaubauer, stv.Geschäftsleiter Gerhard Schneeberger, Kämmerin Elke Frieser und Bürgermeister Thomas Gesche.

BURGLENGENFELD. Sein beherztes Eingreifen verhinderte ein schweres Unglück:  Im Frühsommer dieses Jahres befand sich Grundschullehrer Stefan Rittger auf Klassenfahrt in Richtung Cham, als der Busfahrer bei laufender Fahrt einen Kreislaufkollaps erlitt. Rittger reagierte sofort – und brachte den ausbrechenden Bus auf der Gegenfahrbahn zum Stehen. Dies und alle nachfolgenden Ereignisse zogen ein gewaltiges Medienecho nach sich.

Vorstellbar für Rittger war dennoch nicht, dass er für seine Aktion „eine Selbstverständlichkeit“ wie er sagt, von der Stadt Burglengenfeld die Ottheinrich-Philipp-Medaille erhielt. Im Rahmen einer Feierstunde Ende November wurde er von Bürgermeister Thomas Gesche und seinen Amtsleitern von der Auszeichnung überrascht.

„Ich dachte an einen Blumenstrauß oder eine Flasche Wein, als ich die Einladung ins Rathaus kam“, sagte ein sichtlich gerührter Rittger bei der Übergabe. Rektorin Ingrid Donaubauer, die Rittger begleitete, hatte wie alle anderen Beteiligten die geplante Auszeichnung geheim gehalten. Der Stadtrat hatte im Sommer in nichtöffentlicher Sitzung die Vergabe der Medaille an Rittger beschlossen. Die Ottheinrich-Philipp-Medaille ist neben der Bürgermedaillen in Gold und Silber eine der höchsten Auszeichnungen, welche die Stadt Burglengenfeld vergeben kann. Maximal fünf Personen dürfen diese in einem Jahr erhalten.

„Alle Beteiligten sind unverletzt aus diesem Unglück hervorgegangen. Auch dem Busfahrer geht es wieder gut. Man mag sich nicht ausmalen, was hätte geschehen können, wenn Sie nicht gewesen wären. Ein Schutzengel zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit dem richtigen Gedanken“, sagte Bürgermeister Thomas Gesche bei der Übergabe, „und dies ist vieles, aber gewiss nicht selbstverständlich“. Rektorin Ingrid Donaubauer schloss sich dem Bürgermeister an und betonte, dass die Nachricht über ein Busunglück auf einer Fahrt ins Schullandheim zu den schlimmsten Erfahrungen gehöre, die man als Schulleitung machen muss. „All die kurzen Unklarheiten, all die Befürchtungen, die einen durch den Kopf schießen sind ein Albtraum“, so Donaubauer. Die Erleichterung, dass wirklich alle ohne Schaden blieben, sei in den Stunden und Tagen danach nicht in Worten zu ermessen gewesen.

Rittger selbst nahm die Medaille voller Bescheidenheit an und berichtete anschließend, wie es ihm, dem Busfahrer und auch den Grundschulkindern im Bus nach dem Unfall ergangen war. „Wir haben die Fahrt tatsächlich fortgesetzt und das war gut so“. Die Kinder und auch die Eltern hätten dies nach Rücksprache mitgetragen. „Der Ausflug und das Miteinander im Anschluss hat die Gemeinschaft gestärkt und auch einem seelischen Schaden vorgebeugt. Das war mir wichtig“.

Der Übergabe der Medaille folgte ein Ehreneintrag ins goldene Buch der Stadt.

Bildnachweis: Ulrike Pelikan-Roßmann